Sonntag, 1. März 2015

"Ist doch nur Fußball, Mama"

Dem HSV geht es gerade nicht besonders gut, er macht mir Kummer. Die letzten zwei Jahre waren stressig und als geborener Fan musste man sich immer für ihn rechtfertigen. Es gab selten gute Spiele und wenn dann waren es Eintagsfliegen oder einfach Glück. In dieser Saison habe ich selten gejubelt. Wir stehen unten in der Tabelle, können die Abstiegsplätze sehen, man kennt es vom Verein nicht mehr anders. Gerade jetzt wo es mit der Schwangerschaft wieder schlimmer wird, wünsche ich mir fußballerischen Beistand. Gründe zum aufspringen zum jubeln und zum stolz sein. Ich warte wohlbis zum Ende der Saison vergeblich. Selbst die Dortmunder, die ganz unten standen, haben es geschafft. Aber wird sind nicht Dortmund. Wir sind Hamburg.
Ich lebe seit September in Köln, hier ist der Stolz auf den Bundesligarückkehrer so groß wie nirgends anders. Als Hamburgerin lebt es sich mit diesem Stolz nicht so leicht.

Gestern beim Spiel gegen Frankfurt, dass ich mit Tee, Schokolade und Kindern auf dem Sofa verbrachte war ich so enttäuscht, dass ich nachdenklich wurde. Dieses Jahr war das erste seit 7 Jahren, in dem ich keine Dauerkarte hatte und ich bezweifelt, dass es sich für das nächste Jahr lohnen würde. Aber ich brauchte diesen Trubel um mich herum, ich braucht ihn einfach. Meine beste Freundin hat diesen Gedanken, dank unserer Drahtlosen Gedankenübertragng gespürt und mich eingeladen. Für das Spiel Hamburg-Dortmund in der nächsten Saison. Ihre Whats App Nachricht erwartete mich und mein Leben war für einen Moment voller Hoffnung. Bis Frankfurt das entscheidene Tor machte und ich tatsächlich anfing zu weinen. Mein großer kleiner Sohn krabbelt zu mir, schaute mich genau an und sagte "Ist doch nur Fußball, Mama".

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